G


G-Protein
Membranproteine, die als Vermittler zwischen Hormonrezeptoren in Zellmembranen und dem Enzym Adenylatcyclase wirken. Adenylatcyclase wandelt ATP im System cAMP/sekundärer Messenger in cAMP um. Je nach Hormontyp können G-Proteine die Aktivität der Adenylatcyclase bei der cAMP-Produktion steigern oder senken.

G1-Phase
Die erste Wachstumsphase des Zellzyklus; besteht aus dem Teil der Interphase vor Einsetzen der DNA-Synthese.

G2-Phase
Die zweite Wachstumsphase des Zellzyklus; besteht aus dem Teil der Interphase nach der DNA-Synthese.

Gametangium
Das Fortpflanzungsorgan der Thallophyten; man unterscheidet männliche Antheridien und weibliche Archegonien; eine mehrkammerige Hülle aus sterilen Zellen, in der sich die Gameten bilden.

Gamet
Keimzelle; haploide Ei- oder Samenzelle; bei der geschlechtlichen Fortpflanzung verschmelzen männliche und weibliche Gameten zur diploiden Zygote.

Gametophyt
Die mehrzellige haploide Generation bei Organismen mit Generationswechsel; produziert mitotisch haploide Gameten, aus deren Verschmelzung die Sporophytengeneration hervorgeht.

Ganglion
Nervenknoten; eine Ansammlung von Nervenzellkörpern (ein Integrationszentrum) bei Organismen mit Zentralnervensystem.

Gap Junction
Eine Form von Interzellularverbindung bei Tierzellen, die den Stoffaustausch zwischen den Zellen ermöglicht.

Gärung
Fermentation; ein Stoffwechselprozess, bei dem durch den Abbau von Glucose ohne Beteiligung einer Elektronentransportkette ATP produziert wird und ein charakteristisches Endprodukt entsteht, etwa Alkohol oder Milchsäure.

Gastrin
Ein vom Magen sezerniertes Verdauungshormon, das die Magensaftsekretion anregt.

Gastrovaskularraum
Der zentrale Verdauungsraum der Hohltiere und Plattwürmer, in der Regel mit einer einzigen Öffnung, die gleichzeitig als Mund und After dient.

Gastrula
Das aus zwei Zellschichten bestehende becherförmige Embryonalstadium, das auf die Blastula folgt.

Gastrulation
Die Bildung der Gastrula aus der Blastula.

Gattung
Die nächsthöhere taxonomische Kategorie nach der Art, bezeichnet durch das erste Wort des aus zwei Wörtern bestehenden wissenschaftlichen Namens einer Art.

Gedächtniszellen
Klone langlebiger Lymphocyten, die während der primären Immunantwort gebildet werden und in einem Lymphknoten verbleiben, bis sie durch dasselbe Antigen, das ihre Bildung auslöste, aktiviert werden.

Gefäßelemente
Spezialisierte, kurze Zellen mit weitem Lumen bei Angiospermen; hintereinander angeordnet bilden sie durchgehende Röhren für den Wassertransport.

Gefäßpflanzen
Pflanzen, die Leitgewebe (Gefäße) besitzen, dazu gehören alle rezenten Arten mit Ausnahme der Moose.

Gegenstromaustausch
Das Aneinandervorbeifließen von Flüssigkeiten in entgegengesetzter Richtung, durch das der Austausch von Stoffen oder von Wärme maximiert wird; beispielsweise fließt das Blut in Kiemen in die entgegengesetzte Richtung wie das über die Kiemen strömende Wasser, wodurch die Sauerstoffaufnahme sowie die Kohlendioxidabgabe maximiert werden.

Geißel
Flagelle; langer, auf die Fortbewegung spezialisierter Zellanhang, bestehend aus einem Kern aus neun äußeren Mikrotubulidupletts und zwei einzelnen axialen Mikrotubuli, der von einer Ausstülpung der Plasmamembran umhüllt ist.

gekoppelte Gene
Gene, die auf demselben Chromosom liegen.

Geleitzelle
Pflanzenzelle, die durch viele Plasmodesmen mit einem oder mehreren Siebröhrengliedern verbunden ist und deren Zellkern und Ribosomen im Dienst der Siebröhren stehen.

Gelelektrophorese
Methode zur Auftrennung von Nucleinsäure- oder Proteingemischen. Bei der Wanderung durch ein Gel unter dem Einfluss eines elektrischen Feldes bewirkt die unterschiedliche Größe und elektrische Ladung der Moleküle eine unterschiedliche Wanderungsgeschwindigkeit.

Gene
Die auf den Chromosomen gelegenen, aus DNA bestehenden Einheiten der Erbinformation.

Genamplifikation
Die Vervielfachung einzelner Gene durch selektive DNA-Replikation (im Verlauf der Differenzierung bestimmter Zellen), wodurch die Expression dieser Gene verstärkt wird.

Generationswechsel
Der für Pflanzen charakteristische Entwicklungszyklus, in dem sich eine mehrzellige diploide Form, der Sporophyt, und eine mehrzellige haploide Form, der Gametophyt, abwechseln.

genetische Drift
Auf Zufallsereignisse zurückzuführende Veränderungen im Genpool kleiner Populationen.

genetische Rekombination
Zusammenfassende Bezeichnung für die Produktion von Nachkommen, in denen sich Merkmale der beiden Eltern mischen.

Genfluss
Der Verlust oder Gewinn von Allelen, den eine Population durch Emigration oder Immigration fruchtbarer Individuen erfährt, beziehungsweise der Austausch von Gameten zwischen Populationen.

Genklonierung
Klonierung; die Verwendung eines Bakteriums, das Fremdgene in einem rekombinierten Plasmid trägt, zur Herstellung eines Klons identischer Zellen, welche die replizierten Fremdgene enthalten.

Genom
Die Gesamtheit der Gene eines Lebewesens; das genetische Material eines Organismus.

genomische Bank
Genbank, Genbibliothek; ein Satz aus mehreren tausend DNA-Fragmenten, von denen jedes in ein Plasmid oder einen Phagen eingebaut ist und die zusammen das vollständige Genom eines Organismus repräsentieren.

genomische Prägung
Der elterliche Effekt auf die Genexpression. Identische Allele können bei den Nachkommen unterschiedliche Wirkungen haben, je nachdem ob sie über die Eizelle oder über das Spermium in die Zygote gelangt sind.

Genotyp
Die Gesamtheit aller Erbanlagen eines Organismus.

Genpool
Die Gesamtheit aller Gene in einer Population zu einem bestimmten Zeitpunkt.

geologische Zeitskala
Eine von Geologen entwickelte Zeitskala, in der eine durchgehende Abfolge erdgeschichtlicher Perioden vier Zeitaltern zugeordnet wird: Präkambrium, Paläozoikum, Mesozoikum und Känozoikum (Neozoikum).

gerichtete Selektion
Eine Form der natürlichen Auslese, bei der Individuen mit extremem Phänotyp begünstigt sind.

gesättigte Fettsäuren
Fettsäuren, bei denen alle Kohlenstoffatome in der Kohlenwasserstoffkette durch Einfachbindungen verknüpft sind, wodurch die maximale Anzahl der Wasserstoffatome, die sich an das Kohlenstoffskelett binden können, erreicht ist.

geschlechtliche Fortpflanzung
Sexuelle Fortpflanzung; eine Form der Fortpflanzung, bei der zwei Elternorganismen Nachkommen erzeugen, die durch die Gameten der Eltern einzigartige Genkombinationen erben.

Geschlechtschromo-somen
Die beiden Chromosomen, die das Geschlecht eines Individuums festlegen.

geschlechtsgekoppelte Gene
Gene, die nur auf einem der beiden Geschlechtschromosomen vorkommen.

geschlossenes Kreislaufsystem
Eine Form des körpereigenen Transports, bei der das Blut in Gefäßen eingeschlossen ist.

Gewebe
Ein Verband von Zellen mit gemeinsamer Struktur und Funktion..

Gezeitenzone
Die Flachwasserzone, in der Meer und Festland zusammentreffen.

Gibberelline
Eine Klasse verwandter Pflanzenhormone, die das Wachstum von Sprossachse und Blättern anregen, die Samenkeimung und das Brechen der Knospenruhe auslösen und in Kombination mit Auxin die Fruchtentwicklung anregen.

glandotrope Hormone
Hormone, deren Zielorgane andere endokrine Drüsen sind.

glattes ER
Der ribosomenfreie Teil des endoplasmatischen Reticulums.

glatte Muskulatur
Ein Muskeltyp, dem aufgrund gleichmäßiger Verteilung der Myosinfilamente in der Zelle die Streifen der Skelett- und Herzmuskeln fehlen.

Gleitfilamentmodell
Die Theorie, welche die Muskelkontraktion durch Veränderungen innerhalb des Sarkomers, der Organisationseinheit des Muskels, erklärt; besagt, dass dünne (Actin-)Filamente über dicke (Myosin-)Filamente hinweggleiten, wodurch sich das Sarkomer verkürzt; durch die Verkürzung aller Sarkomere in einer Myofibrille verkürzt sich die gesamte Myofibrille.

Gliazellen
Nichtleitende Zellen des Nervensystems, welche die Nervenzellen verstärken, isolieren und schützen.

Glomerulus
Ein von der Bowman-Kapsel umgebenes Kapillarknäuel im Nephron der Wirbeltierniere; der Ort der Ultrafiltration des Primärharns aus dem Blut.

Glucagon
Ein von Drüsenzellen des Pankreas sezernieres Peptidhormon, das die Glucosekonzentration im Blut erhöht; ein Antagonist des Insulins.

Glucocorticoide
Von der Nebennierenrinde sezernierte Corticosteroidhomone, die den Glucosestoffwechsel und die Immunfunktion beeinflussen.

Glycogen
Ein in Leber und Muskeln von Tieren vorkommendes, stark verzweigtes Glucosespeicherpolysaccharid, das tierische Äquivalent von Stärke.

Glycokalyx
Eine aus klebrigen Oligosacchariden bestehende filzige Hüllschicht auf der Außenseite aller Eukaryotenzellen.

Glycolyse
Der Abbau von Glucose zu Pyruvat. Die Glykolyse ist der einzige Stoffwechselweg, der in allen lebenden Zellen vorkommt; sie dient als Ausgangspunkt der Gärung oder der aeroben Atmung.

Golgi-Apparat
Ein Organell der Eukaryotenzelle, aufgebaut aus gestapelten Membranzisternen, die Produkte des endoplasmatischen Reticulums modifizieren, speichern und zu ihren Bestimmungsorten weiterleiten.

Gonaden
Männliche und weibliche Keimdrüsen; die Gameten produzierenden Organe der meisten Tiere.

Gonadotropine
Hormone, welche die Aktivität von Hoden und Ovarien anregen; ein Oberbegriff für follikelstimulierendes und luteinisierendes Hormon sowie für luteotropes Hormon und Choriongonadotropin.

Gradualismus
Eine Sicht der Erdgeschichte, die massive Veränderungen als das kumulative Ergebnis langsamer, aber kontinuierlicher Prozesse erklärt.

graduiertes Potential
Lokale, durch Reizung eines Neurons induzierte Spannungsänderung in der Nervenzellmembran, deren Stärke der Stärke des Reizes proportional ist und die etwa eine Millisekunde dauert.

Gramfärbung
Ein Färbeverfahren, mit dessen Hilfe sich zwei verschiedene Typen von Bakterienzellwänden unterscheiden lassen.

Grana
(Singular Granum) Thylakoidstapel im Chloroplasten; die Thylakoidmembran ist der Ort der Lichtreaktionen der Photosynthese.

Gravitropismus
Geotropismus; eine Reaktion von Pflanzen oder Tieren auf die Schwerkraft.

Großhirn
Cerebrum; der dorsale Teil des Vorderhirns der Wirbeltiere, bestehend aus rechter und linker Hemisphäre; das Integrationszentrum für Gedächtnis, Lernen, Emotionen und andere hochkomplexe Funktionen des zentralen Nervensystems.

Grundgewebesystem
Das aus den Grundgeweben Parenchym, Collenchym und Sclerenchym bestehende Gewebesystem, aus dem junge Pflanzen überwiegend aufgebaut sind und das den Raum zwischen Abschlussgewebesystem und Leitgewebesystem einnimmt.

Grundmeristem
Ein primäres Meristem, aus dem das Grundgewebe der Pflanzen hervorgeht.

Gründereffekt
Eine Ursache der genetischen Drift, die auf die Kolonisierung eines neuen Lebensraums durch eine begrenzte Zahl von Individuen aus einer Ausgangspopulation zurückzuführen ist.

Grundumsatz
Die minimale Energiemenge (in Joule), die ein ruhendes endothermes Tier in einem bestimmten Zeitraum verbraucht, um seine Körperfunktionen aufrechtzuerhalten.

Guttation
Die durch den Wurzeldruck verursachte Abscheidung von Wassertröpfchen bei manchen Pflanzen.

Gymnospermen
Nacktsamer; Gefäßpflanzen, deren Samen nicht in spezialisierten Kammern eingeschlossen sind.

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