Q


quantitatives Merkmal
Ein erbliches Merkmal in einer Population, das infolge von Umwelteinflüssen und dem additiven Effekt von zwei oder mehr Genen (polygene Vererbung) kontinuierlich variiert.


Quartärstruktur
Die charakteristische Form eines komplexen, oligomeren Proteins, definiert durch die charakteristische dreidimensionale Anordnung seiner Untereinheiten, die jeweils aus einem Polypeptid bestehen.


R

R Plasmid
Bakterielle Plasmide, deren Resistenz gegen bestimmte Antibiotika ein ernsthaftes medizinisches Problem darstellt.


r -Selektion
Hypothetische Lebensstrategie; Populationen mit r-Selektion haben eine hohe Fortpflanzungsrate, wobei die Überlebenswahrscheinlichkeit der einzelnen Nachkommen gering ist.


Radiärfurchung
Eine Form der Embryonalentwicklung bei Deuterostomiern, bei der die Ebenen der Zellteilung, durch die aus der Zygote eine Zellkugel wird, entweder parallel oder senkrecht zur Hauptachse des Eies stehen, wodurch sich übereinander geschichtete Zell-Lagen ausbilden.


Radiärsymmetrie
Charakterisiert torten- oder tonnenförmige Organismen, bei denen viele gleichartige Teile wie die Speichen eines Rades angeordnet sind; bei Cnidariern und Echinodermen anzutreffen.


Radiata
Hohltiere; die Angehörigen der beiden radiärsymmetrischen Tierstämme, die Cnidarier und die Ctenophoren.


Radicula
Embryonale Pflanzenwurzel.


radioaktive Isotope
Instabile Isotope, deren Atomkern spontan zerfällt und dabei Teilchen und Energie abgibt.


radiometrische Altersbestimmung
Eine auf der Halbwertszeit radioaktiver Isotope basierende Methode, die Paläontologen zur Altersbestimmung von Gestein und Fossilien auf einer absoluten Zeitskala verwenden.


Rangordnung
(dominance hierarchy) Eine lineare „Hackordnung“ bei Tieren; mit der Position innerhalb dieser Ordnung sind charakteristische soziale Verhaltensweisen verknüpft.


Ranvier-Schnürringe
Die kleinen Lücken zwischen den Gliazellen der Myelinscheide, die das Axon der Nervenzelle umgibt; hier liegen besonders viele spannungsabhängige Ionenkanäle.


rauhes ER
Der mit Ribosomen besetzte Teil des endoplasmatischen Reticulums.


Reaktionsnorm
Die Bandbreite verschiedener Phänotypen, die infolge von Umwelteinflüssen aus einem einzigen Genotyp hervorgehen können.


Reaktionszentrum
Zwei spezialisierte Chlorophyll-a-Moleküle und ein primärer Elektronenakzeptor im Pigmentsystem der Lichtreaktionen der Photosynthese.


Redoxreaktion
Eine chemische Reaktion, in der eines oder mehrere Elektronen von einem Reaktionspartner auf den anderen übertragen werden; auch als Oxidation-Reduktions-Reaktion bezeichnet.


Reduktion
Die Aufnahme von Elektronen durch eine Substanz, die an einer Redoxreaktion beteiligt ist.


Reduktionsmittel
Der Elektronendonor in einer Redoxreaktion.


Reflex
Eine automatische Reaktion auf einen Reiz, ausgelöst durch das Rückenmark oder den Hirnstamm.


Refraktärzeit
Der kurze Zeitraum unmittelbar nach einem Aktionspotential, in dem das Neuron aufgrund einer erhöhten Durchlässigkeit der Membran für Kalium nicht auf einen neuen Reiz reagieren kann.


Regulationsentwicklung
Ein Entwicklungsmuster, bei dem die frühen Blastomeren noch das Potential besitzen, das komplette Tier zu bilden; unter anderem bei Säugern anzutreffen.


Reich
Eine taxonomische Kategorie, die zweithöchste nach der Domäne.


Rekombinanten
Organismen, deren Phänotyp von dem ihrer Eltern abweicht.


relative Fitness
Der Beitrag eines Genotyps zur nächsten Generation, verglichen mit dem Beitrag alternativer Genotypen für denselben Locus.


Releasing-Hormone
Von neurosekretorischen Zellen im Hypothalamus des Vertebratenhirns produzierte Hormone, welche die Sekretion von Hormonen durch die Adenohypophyse anregen beziehungsweise hemmen.


Replikationsgabel
Y-förmige Stelle auf einem sich replizierenden DNA-Molekül, an der die neuen Stränge wachsen.


reprimierbare Enzyme
Enzyme, deren Synthese durch einen spezifischen Metaboliten gehemmt wird.


Repressor
Ein Protein, das die Expression von Prophagen- oder Operongenen unterdrückt.


Reptilia
Wirbeltierklasse Kriechtiere; vertreten durch Echsen, Schlangen, Schildkröten und Krokodile.


Ressourcenaufteilung
Die Aufteilung der Umweltressourcen unter den Populationen koexistierender Arten, wodurch sich die ökologische Nische jeder Spezies in einem oder mehreren wichtigen Faktoren von den Nischen aller koexistierenden Arten unterscheidet.


Restriktionsenzyme
Abbauenzyme, die zellfremde DNA (auch die mancher Phagen) erkennen und zerschneiden.


Restriktionsfragment-Längenpolymorphismen (RFLPs)
Unterschiede in der DNA-Sequenz homologer Chromosomen, die unterschiedliche Muster der Restriktionsfragmentlängen zur Folge haben (Restriktionsfragmente sind DNA-Abschnitte, die bei der Behandlung mit Restriktionsenzymen entstehen); nützlich als genetische Marker für die Erstellung von Koppelungskarten.


Restriktionspunkt
Der Punkt während der G1 -Phase des Zellzyklus (bei Hefe als „Start“ bezeichnet), jenseits dessen die Zelle sich teilen muss.


Restriktionsschnittstelle
Eine spezifische Sequenz auf einem DNA-Strang, die von einem Restriktionsenzym als „Schnittstelle“ erkannt wird.

Retina
Die innerste Schicht des Wirbeltierauges; enthält Photorezeptorzellen (Stäbchen und Zapfen) und Neuronen; überträgt von der Linse erzeugte Bilder über den Sehnerv ins Gehirn.

Retinal
Das lichtabsorbierende Pigment in den Stäbchen und Zapfen des Wirbeltierauges.


Retroviren
RNA-Viren, die sich vermehren, indem sie ihre RNA in DNA transkribieren und diese in ein Zellchromosom einbauen; eine wichtige Klasse krebsauslösender Viren.


reverse Transkriptasen
Von manchen RNA-Viren codierte Enzyme, die RNA als Matrize für die DNA-Synthese benutzen.


rezeptorvermittelte Endocytose
Die Aufnahme bestimmter Moleküle in die Zelle durch Abschnürung von Membranvesikeln nach innen, wobei die Vesikel Proteine mit Rezeptorstellen enthalten, die für die aufgenommenen Moleküle spezifisch sind; ermöglicht der Zelle die Aufnahme größerer Mengen bestimmter Stoffe.


Rezeptorpotential
Die erste Reaktion einer Rezeptorzelle auf einen Reiz in Form einer zur Reizstärke proportionalen Spannungsänderung über die Rezeptormembran. Die Stärke des Rezeptorpotentials bedingt die Häufigkeit der zum Nervensystem wandernden Aktionspotentiale.


rezessives Allel
Dasjenige Allel, das im Phänotyp von Heterozygoten nicht in Erscheinung tritt.


reziproker Altruismus
Altruistisches Verhalten unter nicht verwandten Individuen; man nimmt an, dass das altruistische Individuum daraus in der Zukunft Nutzen zieht, wenn der Nutznießer seines Handelns sich revanchiert.


Rhodopsin
Ein aus Retinal und Opsin aufgebauter Sehfarbstoff. Wenn Rhodopsin Licht absorbiert, verändert das Retinal seine Form und dissoziiert vom Opsin, woraufhin es seine ursprüngliche Form wieder annimmt.


Ribonucleinsäure (RNA)
An der Proteinsynthese beteiligte einzelsträngige Nucleinsäuremoleküle, deren Struktur von DNA vorgegeben ist.


Ribose
Die Zuckerkomponente von RNA.


ribosomale RNA (rRNA)
Der häufigste RNA-Typ. Gemeinsam mit Proteinen baut die rRNA die Ribosomen auf, welche die sequenzielle Koppelung von tRNA-Molekülen an die aufeinander folgenden mRNA-Codons koordinieren.


Ribosomen
Aus zwei Untereinheiten bestehende Zellorganellen, die im Zellkern aufgebaut werden und an denen die Proteinsynthese im Cytoplasma erfolgt.


Ribozyme
RNA-Moleküle, die beim RNA-Spleißen katalytisch wirksam sind.


Rinde
Alle Gewebe einer im Dickenwachstum befindlichen Pflanze, die außerhalb des Leitbündelcambiums liegen; umfasst Phloem, Phelloderm, Korkcambium und Kork.


RNA-Polymerase
Ein Enzym, das die Ribonucleotide während der Transkription zur wachsenden Kette verbindet.


RNA-Prozessierung
Die Modifikation von RNA, bevor diese den Zellkern verlässt; ein nur bei Eukaryoten anzutreffender Prozess.


RNA-Spleißen
Das Herausschneiden nichtcodierender Abschnitte aus der RNA nach der Transkription.


Rubisco
Ribulosebisphosphatcarboxylase; das Enzym, das den ersten Schritt des Calvinzyklus – die Addition von CO2 an Ribulosebisphosphat (RuBP) – katalysiert.


ruhendes Zentrum
Ein Bereich des Wurzelmeristems, in dem sich die Zellen sehr langsam teilen.


Ruhepotential
Das für eine erregbare Zelle im Stadium der Nichterregung charakteristische Membranpotential, bei dem die Innenseite der Zelle negativer ist als die Außenseite.




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